neu im kino

„Asi mit Niwoh“ Foto: Fotot: Mindjazz

Der schon lange in Köln lebende Hamburger Regisseur Oliver Schwabe hatte beim Filmfestival Cologne gerade sein neuestes Werk „Asi mit Niwoh“ vorgestellt, da applaudierten die Zuschauer – für den Protagonisten: Jürgen Zeltinger ist eine Figur von tausend Geschichten, viele davon stimmen, einige nicht. In Schwabes Doku darf man sich nun selbst ein Urteil bilden. Er folgte dem Punk-Schwergewicht zwei Jahre lang. Zeltinger, in den 60ern auf den Straßen der Domstadt sozialisiert, kommt dabei wie eine Personifizierung seiner Heimat daher: Als Köln noch „Chicago am Rhein“ genannt wurde, zog die „Plaat“ (kölsch für Glatze) um die Häuser und mischte die Nachtwelt auf. Dem üblichen Zirkel vieler Musik(er)-Dokus – ein paar aktuelle Aufnahmen, Talking Heads und Archivfunde – vermag auch Schwabe nicht wirklich zu durchbrechen. Dafür kommt er durch seine proletarisch-zwielichtige Hauptfigur dem Spielort näher. Denn Köln ist keine bürgerliche Stadt, auch wenn sie es gern wäre. (LF)