Warten auf die gute Form

Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld wird es für das deutsche Team schwer, seine Erfolge zu bestätigen

Elf Medaillen, sechs Weltmeistertitel, bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Lathi vor zwei Jahren hatten die deutschen Athleten viel zu feiern. Dies will man ab heute bei der WM in Seefeld wiederholen. Obwohl das DSV-Team beinahe das gleiche ist wie in Finnland, sind die Voraussetzungen diesmal nicht ideal.

Vierfach-Champion in der Kombination, Johannes Rydzek, wird es nach instabilen Leistungen diese Saison schwer haben, seine Titel zu verteidigen. Ähnlich sieht es bei der viermaligen Skisprung-Weltmeisterin Carina Vogt aus. Hoffnungsvoll sind beide dennoch: „Wenn ich mich in dieser Woche gut erhole, sollte ich in einer ganz guten Form sein“, sagte Vogt, die sich vor allem auf das Teamspringen der Frauen freut, das erstmals auf dem Programm steht.

Auch die männlichen Skispringer wollen als Team vorne mitkämpfen, wobei sich die Kräfteverhältnisse innerhalb der Mannschaft in diesem Winter deutlich verschoben haben. Olympia-Sieger Andreas Wellinger und Richard Freitag, der im Gesamt-Weltcup 2017/18 noch Zweiter war, springen derzeit ihrer Form hinterher. Dafür trumpfen Stephan Leyhe, Karl Geiger und Markus Eisenbichler auf. „Dass die drei genau in dem Moment die beste Saison ihrer Karriere springen, zeigt das Potenzial des deutschen Skisprungs“, findet Bundestrainer Werner Schuster, der nach diesem Winter sein Amt aufgibt.

Bei den Langläufern hingegen wird die WM laut der Sportdirektorin des Deutschen Skiverbandes, Karin Orgeldinger, nur als eine „Zwischenetappe“ im laufenden Erneuerungsprozess gesehen. Sie hoffen in den Einzelrennen auf Top-Ten-, in den Teamwettbewerben auf Top-Five-Plätze. (taz, dpa)