taz Salon: Kontroverse Debatte und eine Wette

Mit versteckten Kameras haben TierschützerInnen Ende 2018 gleich drei Skandale in niedersächsischen Schlachthöfen aufgedeckt. Staatliche Veterinäre sahen den Tierquälereien teilweise untätig zu. Ohne die heimlich gedrehten und von Organisationen wie SOKO Tierschutz oder dem Deutschen Tierschutzbüro veröffentlichten Bilder wären die Missstände wohl nie ans Tageslicht gekommen.Dennoch werden die AktivistInnen kriminalisiert. Stattdessen sollen niedersächsische Schlachthöfe künftig per Video überwacht werden – allerdings zunächst nur auf freiwilliger Basis der Betreiber. Und völlig unklar ist, ob die Veterinärbehörden überhaupt genügend Personal haben, um das so entstandene Material auszuwerten. Darüber, aber auch über die prekären Arbeitsbedingungen von LeiharbeiterInnen in Schlachthöfen diskutierte am Dienstagabend beim taz Salon im Lagerhaus taz-Redakteurin Andrea Maestro (Mitte) mit Helmut Dammann-Tamke, Landtagsabgeordneter der niedersächsischen CDU, Miriam Staudte, niedersächsische Grünen-Abgeordnete, Christine Bothmann, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, und Friedrich Mülln vom Verein SOKO Tierschutz (v. l. n. r.). Vor allem er sowie Miriam Staudte erhielten viel Zuspruch vom rund 80-köpfigen Salon-Publikum, das sich hauptsächlich die Frage stellte: Warum werden Tierschutzverstöße rechtlich so wenig geahndet?Eine Antwort darauf gab es nicht, aber eine Wette: Tierrechtler Mülln wettete mit dem CDU-Politiker Dammann-Tamke um ein veganes Essen, dass die Verantwortlichen für die Tierquälereien im mittlerweile geschlossenen Schlachthof in Bad Iburg keine Haftstrafen bekommen werden. Es ist anzunehmen, dass Dammann-Tamke auftischen muss – leider.Nächster taz Salon: Medizin für Bremen– ist die Grüdnung eines Medizinstutdiengangs das richtige Rezept gegen den Ärztemangel?, 12.3., 19 Uhr, Lagerhaus⇥ Foto: Nikolai Wolff/fotoetage