brief des tages
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Mangel an Argumenten

„Der Lieblingsdämon der Vereinten ­Nationen“, taz vom 9. 3. 19

Die UNO ist eine Versammlung der Vertreter ihrer Mitgliedstaaten. Viele sind keine Demokratien, was so weit bekannt ist. Dennoch beruft sich auch Israel auf die UN, wenn es zum Beispiel um den UN-Teilungsvorschlag von 1947 geht, wohingegen es zahlreiche Resolutionen ignoriert, obwohl auch Israel als Vertragspartner an die Bestimmungen der UN gebunden ist. Frederik Schindler schreibt, dass Alex Feuerherdt und Florian Markl Anfang der 70er Jahre eine Wende in der Haltung gegenüber Israel feststellen und diese an drei Entwicklungen festmachen: an der Entstehung neuer Staaten, an dem Ölembargo der Opec-Staaten und dem Aufstieg der PLO.

Es gab aber auch den Sechstagekrieg und die Besetzung des Westjordanlands seit 1967, was wesentlich zu einer Verschiebung in der Haltung gegenüber Israel beigetragen hat. Was taugt eine solche „Studie“, die das nicht berücksichtigt und stattdessen „Obsession und Dämonisierung“ diagnostiziert, um so die berechtigte Kritik an der israelischen Politik zu diffamieren? Ist es der Mangel an Argumenten, warum die Rechte der PalästinenserInnen nicht verwirklicht werden sollen? Manuela Kunkel, Stuttgart