Bavaricus Africanus

Markus Söder wird neuer Kaiser von Äthiopien

Nun Herrscher über die Ethiopobajuwaren: Markus Söder Foto: dpa

Bayern war ihm nie genug, jetzt erobert er die Welt, zumindest die südliche: Markus Söder wird Afrikaner. Bei einer eigens für ihn vorgezogenen Osterprozession in Addis Abeba hat sich der bayerische Ministerpräsident zum neuen Kaiser von Äthiopien ausrufen lassen. Wie einst Franz Josef Strauß stehe er voll und ganz in der Tradition des „Neguse Negest“, des Königs der Könige, Haile Selassie I., ließ Söder gestern in der äthiopischen Hauptstadt verlauten. Ab sofort werde er das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten mit dem Posten des äthiopischen Kaisers zusammenlegen und als 226. Nachfolger des Königs Salomon sein europäisch-afrikanisches Doppelvolk altväterlich regieren.

Die ersten Ehrenbekundungen kamen aus der Glaubensbewegung der Rastafari, die nach der Einnahme von sprituellen Inhalationsstoffen in Söder sogleich den Wiedergänger des Messias erkannt haben wollen. Unterstützt wurden die Rastafari von der katholischen Kirche in Bayern. Der Erzbischof von München und Freising Reinhard Kardinal Marx lobte die neuen Bezugswege für Weihrauch und sprach Söder vorsorglich scheinheilig. Als Söder auch noch seinen neuen Herrschertitel bekanntgab, brach unbändiger Jubel im Doppelvolk der Ethiopobajuwaren aus. Sein Titel lautet künftig: „Bavaricus Africanus“.

Die Regierung des nordostafrikanischen Staates nahm Söders farbenprächtige Inthronisation äußerst gelassen. Man habe in der 3.000 Jahre währenden Geschichte des Landes so manch merkwürdigen Kolonialwarenhändler durchziehen sehen, einen Karnevalsfürsten wie Söder jedoch sitze man – so wörtlich – „eiskalt auf einer Arschbacke“ aus. Dass sämtliche Mitglieder der äthiopischen Nomenklatura mit Limousinen der Marke BMW ausgestattet wurden und künftig freien Eintritt auf dem Münchner Oktoberfest bekommen werden, soll der Krönung Söders jedenfalls nicht im Weg gestanden haben.

Markus Söder selbst erklärte der versammelten Weltpresse, er sei „unendlich glücklich“, weil er nun nicht mehr nur zur Karnevalszeit in Fantasieuniformen auftreten dürfe.