Gottgefällig verzückt

Sexshop verkauft Toys mit „christlichen Werten“

Jesusfuckingchristfoto: reuters

„Dein Stecken und Stab trösten mich“, heißt es in Psalm 23, aber das damit ein absolut göttlicher Dildo beworben wird, war den Bibel-Exegeten bislang verborgen geblieben. Wie so vieles apokryph darniederliegt auf dem schmalen Feldbett christlicher Sexualität. Denn der Jux des Fleisches ist dem sauber heteronormativen Herrn seit der Paradiespleite mit Adam und Eva ein Greuel. Um den geplagten Pilgern auf dem Kreuzweg des Geschlechtlichen ein wenig beizustehen, hat nun ein Sexshop mit „christlichen Werten“ seine digitalen Himmelspforten geöffnet, jubilierte EPD gestern. Offenbar werden die dort vertriebenen Sextoys nicht nur von Batterien, sondern auch von der Gnade des Herrn angetrieben, damit beim Liebesspiel auch der Heilige Geist in die just bevorzugte Körperöffnung flutscht. Das ist schön, hilfreich und gut, doch angesichts der düsteren Sexualgeschichte der christlichen Konfessionen nimmt sich die pastellige Spielzeug-Webseite erstaunlich blümchensexhaft aus. Aber wer keine Kirchensteuer zahlt, gelangt wahrscheinlich auch nicht zum geschützten Mitgliederbereich in der Krypta der schmerzensreichen Passionen.