Altenpfleger sollen für ihre Lehre nicht länger zahlen

PFLEGE Kiel will 400 neue Ausbildungsplätze fördern. Den Bedarf deckt das nicht

Schleswig-Holstein will in den nächsten zwei Jahren 400 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Pflege fördern. Das kündigte Sozialministerin Kristin Alheit am Donnerstag an. Diese zusätzlich geförderten schulischen Ausbildungsplätze sollen 2013 rund 520.000 Euro kosten, im Jahr darauf rund 1,2 Millionen Euro und ab 2015 belaufen sich die Kosten dann auf jährlich rund 1,4 Millionen. Finanziert werden soll das durch Umschichtungen im Landeshaushalt.

Diese Aufstockung sei trotz der engen Haushaltsgrenzen notwendig, um den künftigen Bedarf in der Altenpflege decken zu können, sagte Alheit. Denn nach einer Schätzung aus dem Frühjahr wird bis zum Jahr 2020 die Zahl der Beschäftigten um rund 11.000 auf 48.000 Arbeitskräfte ansteigen. Doch eine Dauerlösung sei das nicht, betonte die Sozialministerin. Es solle die Aufgabe des Bundes werden, eine Neuregelung einzuleiten. Dabei müsse auch die Finanzierung überdacht werden.

„Es darf nicht sein, dass Auszubildende dazu Geld mitbringen müssen“, sagte Alheit. Derzeit muss ein nicht geförderter Auszubildender 290 Euro im Monat für eine drei Jahre lange Ausbildung im Bereich Altenpflege zahlen. Der Grund sei die geringere Anzahl an geförderten Ausbildungsplätzen im Vergleich zu der Anzahl der Auszubildenden. Alheit wird bei der Arbeits- und Sozialministerkonferenz im November einen Antrag zur Reform der Pflegeausbildung stellen. Im März hatte eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ein Eckpunktepapier zur Reform der Pflegeausbildung erarbeitet. (dpa)