CDU-Chef Jörg Kastendiek ist tot

Nach schwerer Krankheit ist der CDU-Landesvorsitzende Jörg Kastendiek im Alter von 54 Jahren gestorben. PolitikerInnen nehmen parteiübergreifend Anteil

Der Bremer CDU-Landesvorsitzende Jörg Kastendiek ist am Montag im Alter von 54 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. PolitikerInnen reagierten parteiübergreifend mit Trauer und Bestürzung.

„Sein viel zu früher Tod hinterlässt uns alle fassungslos“, sagte der stellvertretende CDU-Parteivorsitzende Jens Eckhoff am Dienstag. SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe bezeichnete Kastendiek als engagierten Parlamentarier, mit dem ihn ein großer gegenseitiger Respekt verbunden habe. Kristina Vogt, Vorsitzende der Linksfraktion, teilte mit, sie habe Kastendiek als „engagierten und aufrechten Streiter für unser Parlament“ erlebt und als unbequemen Vorsitzenden der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. Er habe hartnäckig auf die Rechte der Abgeordneten bestanden, wenn es die Landesregierung zu eilig hatte oder sich bei unangenehmen Sachverhalten zugeknöpft gegeben habe. Maike Schafer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, erklärte, das Parlament verliere „einen Abgeordneten, der für seine Überzeugungen eingetreten ist und ein harter Streiter in der Sache war.“

Kastendiek war Diplom-Ingenieur und führte die Bremer CDU seit Ende 2012. Er war von 2005 bis 2007 Senator für Wirtschaft, Häfen und Kultur. Er gehörte über 25 Jahre der Bürgerschaft an. Der gebürtige Bremer war verheiratet und Vater eines Sohnes und engagierte sich auch im Wahlkampf für seine Partei. Auf ihn ging der Vorschlag zurück, den bis Anfang 2018 politisch weitgehend unbekannten Software-Unternehmer Carsten Meyer-Heder als Spitzenkandidaten für die anstehende Landtagswahl aufzustellen.

„Die CDU Bremen verliert durch seinen Tod ihren Landesvorsitzenden, der auch mit aller Kraft bis in die letzten Tage für diese Partei gelebt und gekämpft hat“, sagte CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp. „Um seine Krankheit hat er kein Aufheben gemacht, sondern sich ihr immer wieder entgegengestellt.“ (taz/dpa)