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: Kritik an taz zu UN-Pakt

Die Otto-Brenner-Stiftung hat am Montag eine Studie zur Berichterstattung deutscher Medien über den UN-Migrationspakt veröffentlicht. Autor ist der Medienwissenschaftler Michael Haller.

Haller wirft der taz vor, einseitig berichtet zu haben. „Praktisch alle erfassten Texte folgten dem Credo: Der UN-Pakt ist per se eine großartige Sache.“ Die taz habe „nicht zwischen rechtspopulistischen Polemiken und industriekritischen Einwänden differenziert“, kein Text habe Letztere diskutiert. Als Beispiel für solche Einwände nennt der Bericht Aussagen der Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, der Pakt nütze „in erster Linie der kapitalistischen Marktwirtschaft der westlichen Industrieländer“.

Tatsächlich war die Berichterstattung zum Pakt in vielen Medien von groben Irreführungen geprägt, die teils mutwillig falsche Argumente rechter Kampagnen aufgegriffen haben. Die taz hat am 26. November 2018 den Volltext des Paktes auf taz.de dokumentiert und von ExpertInnen kommentieren lassen. Unter ihnen waren Steffen Angenendt, der Leiter der Forschungsgruppe Globale Fragen bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, Petra Bendel von der Uni Erlangen, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des BAMF und Mitglied im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, sowie Stefan Rother von der Universität Freiburg. Alle sind auch auf wirtschafts- und arbeitnehmerpolitische Aspekte eingegangen. In der gedruckten Ausgabe erschienen Kurzfassungen ihrer Einschätzungen. (taz)