„Keine Hobbymalerinnen“

Gruppenausstellung Das Bremer Frauenmuseum stellt 20 Künstlerinnen aus 20 Ausstellungen aus

■ 66, studierte Kunst in Oldenburg, ist publizistisch tätig und Vorsitzende des Bremer Frauenmuseums.

taz: Frau Laudowicz, ist Weiblichkeit immer ein Thema in den Werken?

Edith Laudowicz: Das kann man so nicht sagen. Was aber schon auffällt: Es sind häufig Selbstporträts dabei. Bei Heike Elisabeth Marquardt und Brigitte Tüttelmann finden Sie ganz viel davon, aber auch Szenen mit Lebensrealität von Frauen.

Können Sie sich noch an die erste Ausstellung in der Zentralen Gleichstellungsstelle für Frauen (ZGF) erinnern?

Das war von Mai bis Juli 2007. Sabine Seemann war das. Das ist eine junge Bremer Künstlerin, die sich dadurch auszeichnet, dass sie naturnahe Motive mit einem sehr dicken Farbauftrag macht. Das können Sie auch in der Ausstellung sehen, da sind wieder zwei Bilder dabei mit sehr pastös aufgetragenen Farben.

Gibt es Erfolgsgeschichten von Künstlerinnen, die bei Ihnen angefangen haben?

Wir haben sowohl jüngere Künstlerinnen als auch solche, die schon viele Ausstellungen gemacht haben. Das Besondere ist, dass es für viele die erste große Ausstellung mit 30 bis 40 Bildern ist.

Also stellen Sie da auch Weichen?

Ja, und wir haben, obwohl der Raum nicht ideal ist – es ist der Flur eines Büros – mittlerweile sehr viele Anfragen von Künstlerinnen. Kriterium ist, dass es keine Hobbymalerinnen sind. Obwohl es auch sehr viele Frauen gibt, die das als Hobby angefangen haben und mittlerweile zu einer sehr starken Professionalisierung gelangt sind. Das liegt auch daran, dass einige Frauen wegen ihrer Kinder das Malen unterbrochen haben und dann nicht mehr auf die Kunsthochschule gehen konnten. Das merkt man dann daran, dass sie später anfangen, auszustellen.

Interview: NAG

18 Uhr, Knochenhauerstraße 20-25