Hungerwarnung nicht nur in Niger

BERLIN taz ■ Nach dem Beginn größerer internationaler Hilfsmaßnahmen für Hungernde im Sahelstaat Niger haben Hilfswerke auch vor Hungersnöten in den Nachbarländern gewarnt. Nicht nur 2,5 Millionen Menschen in Niger bräuchten dringend Lebensmittelhilfe, sondern auch 1,1 Millionen in Mali, 500.000 in Burkina Faso und voraussichtlich mehrere hunderttausend in Mauretanien, erklärte das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe (Ocha). Auch aus dem Norden Nigerias werden Hungertote gemeldet. UN-Hilfskoordinator Jan Egeland sagte, es gebe ein „Zeitfenster“ zur Abwehr einer gigantischen Hungerkatastrophe in Afrikas Sahelzone, wenn die angelaufenen Hilfsaktionen für Niger andauerten. Die bisher veranschlagten 30,7 Millionen Dollar für Niger würden bald eingesammelt sein, lobte er: Die UN-Hilfswerke hätten 6,6 Millionen Dollar erhalten, andere Hilfswerke 7,6 Millionen, und weitere 10 Millionen Dollar seien bereits zugesagt. „Die Welt ist endlich aufgewacht, aber es brauchte dafür schreckliche Bilder von sterbenden Kindern“, so Egeland. D.J.