Protest gegen Beschneidung

BERLIN epd ■ Die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ hat am Mittwoch vor der sudanesischen Botschaft in Berlin gegen Genitalverstümmelungen protestiert. Die Aktivistinnen wollten dem Botschafter 5.000 Unterschriften für ein Beschneidungsverbot übergeben. Der jedoch weigerte sich, die Petition entgegenzunehmen. „Terre des Femmes“ solle die Unterschriftenliste mit der Post schicken, ließ die Botschaft verlauten. Neun von zehn Frauen im Sudan seien an den Genitalien verstümmelt, sagte Franziska Gruber von „Terre des Femmes“. Trotzdem stehe dies in dem afrikanischen Land nicht unter Strafe. Gruber forderte die sudanesische Regierung dazu auf, ein Verbot zu beschließen und Aufklärungsprogramme zu entwickeln. In vielen afrikanischen Ländern sei das Beschneiden von Frauen bereits eine Straftat. Die Afrikanische Union habe 2003 in der mosambikanischen Hauptstadt das Maputo-Protokoll verabschiedet, das die Ächtung von Genitalverstümmelungen vorsieht, erklärte Gruber. Das Regelwerk sei allerdings noch nicht in Kraft getreten.