Zwei Kulturen auf einer Bühne

Bis Sonntag treten bei den Deutsch-Chinesischen Jugendtagen insgesamt 700 KünstlerInnen aus beiden Ländern zusammen auf

Sie stammen aus zwei Ländern. Auf einer Bühne stehen sie trotzdem. Kulturen verschmelzen, wenn am 23. Juli deutsche und chinesische Jugendliche im Tierpark Friedrichsfelde den „Karneval der Tiere“ aufführen – ein Ludwigsburger Orchester und chinesische Tanzgruppen treten dabei auf. Mei Huang und Carola Grunwitz von „Fiake“ werden zufrieden vor der Bühne stehen. Die Frauen, ihr Verein und die Kunstschule Atrium organisieren die Deutsch-Chinesischen Jugendtage, die noch bis zum 25. Juli junge Leute aus zwei Kontinenten zusammenbringt. Die Aufführung ist ein Teil davon. „Die Kinder sollen durch Kunst, Musik und Tanz offen für fremde Kulturen werden“, sagt Grunwitz. Sie sollen Kontakte knüpfen und Hemmungen überwinden.

700 Teilnehmer haben sich angemeldet, 500 davon kommen aus China. Weil „Fiake“ in beiden Ländern arbeitet, war es kein Problem, begabte Jugendliche zu finden. Mitmachen darf aber nicht jeder: „Wir haben Musikensembles in Deutschland angesprochen, die wir schon kannten. In China haben wir nach Jugendlichen gesucht, die irgendwann für künstlerische Leistungen ausgezeichnet wurden.“ Es sollen begabte NachwuchskünstlerInnen sein, die miteinander arbeiten. Einziges Problem sind die Sprachbarrieren. Chinesische Gaststudenten übersetzen deshalb.

Resultate der Arbeit können die Berliner heute sehen: Ab 15 Uhr sind Aufführungen am Kulturforum geplant. Am Freitag feiern die Teilnehmer im FEZ in der Wuhlheide. Dort werden Tänze und Kunstwerke der Jugendlichen gezeigt. Am Sonnabend malen 100 Kinder ein riesiges Bild, ebenfalls am Kulturforum. Den Abschluss bildet ein Konzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg an Sonntag. Für das kommende Jahr plant „Fiake“ den Gegenbesuch in China.

Martin Machowecz

www.fiake.org