Feng-Shui: Wie lebt ein Mensch im Einklang mit der Umgebung?

Unter dem hierzulande populären Feng-Shui – wörtlich: „Wind und Wasser“ – wird in den vergangenen Jahren gerne alles verstanden, was mit Innendesign und fernöstlicher Esoterik zu tun hat. Tipps reichen von Klodeckel schließen über Kristalle aufhängen bis zum Verrücken des Betts bei Schlafstörungen. Tatsächlich wird Feng-Shui häufig mit Geomantik gleichgesetzt, bei der es sich mehr um volkstümliche Mystik handelt. Feng-Shui-Puristen hingegen betrachten es als eine Methode der analytischen Auseinandersetzung mit den Phänomenen Zeit und Raum.

Feng-Shui selbst begann vor rund 2.000 Jahren als eine Art Astronomie, die sich in der Landschaft manifestierte. Nach der später entwickelten chinesischen Philosophie regeln die Wechselwirkungen der fünf symbolischen Phasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser den Ablauf der Naturerscheinungen. Ein wesentlicher Teil des Feng-Shui befasst sich mit der Deutung der sinnbildlichen Kräfte, zum Beispiel der Energie Qi und Wechselwirkungen dieser Elemente in der physischen Umgebung. Dabei geht es keineswegs darum, die Naturgesetze der Physik und Mathematik zu ignorieren, sondern darum, den Faktor Mensch in die rationalen Abläufe einer Stadt oder einer Gesellschaft zu integrieren. Feng-Shui fragt: Wie verhält sich zum Beispiel ein Gebäude zu seiner Umgebung? Wie lebt ein Mensch im Einklang mit der ihn umgebenden Natur?