Gerangel um die frühe Impfung

Die ersten Bre­me­r*in­nen haben bei der Impfkommission ihre Priorisierung erfolgreich beantragt

Bei der Bremer „Impfkommission“ sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde bisher mehr als 1.000 Zuschriften eingetroffen. „Dabei handelt es sich aber überwiegend nicht um korrekte Anträge“, sagte der Sprecher von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke), Lukas Fuhrmann. „Viele möchten nur auf ihr grundsätzliches Interesse einer Impfung hinweisen, Anträge für ganze Berufsgruppen stellen.“ Bislang seien 30 Anträge bearbeitet worden, „ein gutes Drittel davon wurde positiv beschieden“.

Die Kommission soll in bestimmten Fällen darüber entscheiden, ob eine vorgezogene Impfung möglich ist. Infrage kommen Menschen, die ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion haben.

Eine Geschäftsstelle sortiere die Anträge und stelle eventuelle Rückfragen, erläuterte Fuhrmann. Danach bearbeite die Kommission diese. Man gehe davon aus, allen relevanten Anträgen „innerhalb weniger Wochen“ antworten zu können.

Zu einzelnen Fällen will die Behörde keine Angaben machen. „Wir befürchten eine öffentliche Debatte über Positiv- und Negativbescheide, über bestimmte Vorerkrankungen, die mehr oder weniger wiegen“, so Fuhrmann.

Mit einem gesetzlichen Rahmen für die Impfkommission ist Bremen laut Gesundheitssenatorin Bernhard bundesweit vorangegangen. Bevor das Gremium Ende Januar seine Arbeit aufgenommen habe, seien viele Anfragen eingegangen, häufig mit schweren individuellen Krankheitsgeschichten.

Zur Kommission gehören die Präsidentin der Ärztekammer Bremen, die medizinischen Leitungen der Impfzentren in Bremen und Bremerhaven, ein Arzt und Medizinethiker sowie eine Juristin. (epd)