leserInnenbriefe
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Hanseatische Erinnerungsunkultur

„Zitat der Woche“,

taz nord vom 27. 3. 21.

Das Zitat der Woche verdient leider mehr als seine Berechtigung und sollte auch einmal den beiden bislang schweigenden Bürgermeistern Tschentscher und Fegebank in gedruckter Form zum Nachdenken vorgelegt werden. Schließlich ist die „Causa Wintershall“ nach der Stadthaus-Posse und dem Verfall des ehemaligen KZ-Außenlagers Lagerhaus G auf der Veddel nur ein weiterer Mosaikstein, wo sich die Stadt bei ihrem Umgang mit der NS-Vergangenheit nach dem Motto „Wir können alles außer Geschichte“ bis auf die Knochen blamiert. Deshalb muss der Senat hier in jedem Fall endlich ein Machtwort sprechen, um insbesondere in Ländern wie Israel einen erheblichen Reputationsverlust zu vermeiden, wo es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis auch die dortigen Medien über die hanseatische Erinnerungsunkultur berichten! Rasmus Ph. Helt, Hamurg

Für Antirassismus nicht genug ausgebildet

„‚Appellieren Sie an die Ehre der Familie‘“,

taz nord vom 26. 3. 21

Vielen Dank für die klare Aussage. Ich habe selbst als Dozent erlebt. Ich habe auch versucht, innerhalb der Hochschule das zu ändern – ohne Erfolg. Der Grund: Lehrfreiheit. Das Rektorat könnte bzw. wollte das nicht ändern. Entscheidend finde ich, welche Anforderungen sind für solche Dozenten erstellt. Keine wissenschaftlichen Hintergründe, die mit soziologisch komplexer Problematik zu tun haben. Callmeishmael, taz.de

Danke für die ehrliche Schilderung

„‚Irgendwann kreisen alle Gedanken ums Essen‘“,

taz nord vom 29. 3. 21

Auch ich habe Essen zur Emotionsregulation verwendet, aber umgekehrt. Ich habe zu viel gegessen und nicht zu wenig. Schon als Jugendliche fand ich mich zu dick, obwohl ich das, wenn ich heute die alten Fotos betrachte, nicht war. Mein Selbstbild als junge Frau entsprach nicht der Realität. Über lange Jahre bin ich in dieses Selbstbild dann buchstäblich „hineingewachsen“. Heute bin ich 57 und immer noch dabei zu lernen, mit mir selbst gnädig zu sein, zu erkennen, dass ich gut und schön genug bin, glücklich sein darf, auch wenn ich immer wieder (vermeintliche) Fehler mache, dass niemand perfekt ist usw. Kristina Ratsch und ihrer Schwester Greta wünsche ich alles Gute! Und danke für die ehrliche Schilderung, die ich als sehr hilfreich empfunden habe. Birgit Wendling, taz.de

Auch Biogas-Substrat war ein Problem

„Schiete unterm Hammer“,

taz nord vom 24. 3. 21

Bitte besser informieren! Gülle in Biogasanlagen wird nicht weniger im Gärprozess, und das daraus entstehende Substrat wird genauso auf die Felder ausgebracht. Bis 2018 durften Biogas-Betreiber ihr Substrat, im Gegenteil zu Gülle, ohne Mengenbeschränkung auf den Feldern ausbringen und waren dadurch einer der Hauptgründe für die hohen Nitratwerte. Günter Witte, taz.de