taz🐾sachen
: Ganz normaler Montag

Es fing so gut an: ausgefeilte Themenplanung, in aller Früh in der taz mit Milchkaffee aus der Kantine, Autor:innen, die nicht erst überredet werden müssen zu schreiben. Die Themen­gespräche mit der Chefinnenredaktion flutschen, weitere Ideensammlung mit den taz.eins-Kol­le­g:in­nen auch. Was soll schon schiefgehen. Der Zoom-Raum füllt sich, 30, 35, 40 Leute, die Wochenendkritikerin legt los. Aber was ist das? Mikro tot, Headset tot. Ausloggen, einloggen, Ton bleibt aus. Scheiß Technik! Glücklicherweise ein taz-Rechner. Nichts ist peinlicher als ein Technikproblem im Homeoffice. Im dritten Jahr der Pandemie! Ein Kollege reicht dankenswerterweise rasch sein Handy rüber. Aber Zoom und Handy, das ist wie Backen ohne Mehl: Es funktioniert, aber es schmeckt nicht. Man sieht nur die Sprecherin, kann nicht tippen und sich nicht melden, man muss dazwischenkrakeelen.

Die Konferenz läuft und läuft – und die nächste Katastrophe rollt heran: Die Themenplanung für die vorderen Seiten stürzt in sich zusammen. Die Konferenz diskutiert, die Planungsrunde vertagt sich. Zwischendurch der Versuch, die Technik zu reparieren, fuck, funktioniert immer noch nicht. Die EDV muss ran. Das Handy klingelt, das Haustelefon blinkt, wo zuerst rangehen?

Dann endlich: Der Rechner läuft wieder, zack, zack zum nächsten Zoom. Ein Kollege biegt um die Ecke, er bekommt eine schroffe Abfuhr: „Wat willste?“ Später sagt er, das habe ihn traumatisiert. Ja, sorry! Nächster Zoom. Ein ganz normaler Montag. Nur das mit der Technik passiert zum Glück nicht so oft.

Simone Schmollack