sieben sachen
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Inspiriert von Alfred Hitchcock and Stanley Kubrick: Nicole Lizee Foto: Murray Lightburn

Hel­d*in­nen des Sounds

Elf Uraufführungen und über 30 Künst­le­r*in­nen aus 20 Herkunftsländern: Die siebte Ausgabe des Festivals „Heroines of Sound“ lädt an drei Tagen frühe und aktuelle Hel­d*in­nen des elektronischen Sounds in das Radialsystem ein. Eröffnet wird das Festival unter anderem mit der Uraufführung von Mariam Gviniashvilis elektronischer Komposition „Chaos and Awe“ und dem Schlagzeuger Aleksander Wnuk mit aktuellen Werken von Sarah Nemtsov und Nicole Lizée (Foto).

Radialsystem, Holzmarktstr. 33, 7.–9. 7., 15–38 €

„Wirklich komisch, aber vor allem ziemlich grandios“, schrieb die taz 1998 über June of 44 Foto: Promo

Wieder formiert

Das Indie-Kollektiv June of 44 prägte von 1994 bis 2000 maßgeblich einen Stil, der als Postrock bekannt wurde. 2018 hat sich die Band aus Louisville, Kentucky, wieder formiert. Im Rahmen der neuen Konzertreihe und Clubnacht „Sonic Morgue“ sind sie das erste Mal seit 20 Jahren wieder in der Stadt.

June of 44 & Suitman Jungle/DJ Nic Sleazy, Silent Green, 4. 7., 20 Uhr, Tickets 26,30 €

Lochstanzer Juif (Frankreich 1940) Foto: Indra Desnica

Eine Frage der Existenz

Im NS-Staat galten deutsche Juden nicht mehr als „Reichsbürger“, sondern als „Staatsangehörige“ – mit immer weniger Rechten. Diese Regelungen wurden auch in den besetzten Gebieten angewendet, wie der Lochstanzer Juif („Jude“) belegt: Mit ihm wurden ab 1940 in Frankreich Pässe markiert. Die Ausstellung „Staatsbürgerschaften. Frankreich, Polen, Deutschland seit 1789“ nähert sich der langen Geschichte von Besetzung, Vertreibung und Ausgrenzung in Deutschland und Europa bis in die Gegenwart an.

Deutsches Historisches Museum, ab 1. 7., täglich 10–18 Uhr

Eva Ruth Wemme Foto: Nana Diehl

Literarisches Rondell

Der Mehringplatz ist nach vielen Jahren Dauerbaustelle wieder hergerichtet. Die Reihe „Das literarische Rondell – neue Literaturbühne am Kreuzberger Mehringplatz“ will den früheren Belle-­Alliance-Platz an jedem ersten Donnerstag im Monat auch als Literaturort wiederbeleben und Au­to­r*in­nen einladen, die sich persönlich in Prosa und Lyrik Themen widmen, die entweder konkret mit dem Leben der Menschen im Kiez korrespondieren oder die Historie des Viertels in den Mittelpunkt stellen. Diesmal zu Gast: Eva Ruth Wemme mit ihrem Buch „Meine 7.000 Nachbarn“ (Verbrecher Verlag) über den Alltag von Roma in Berlin.

Café MadaMe, Mehringplatz 10, 7. 7., 19 Uhr, Eintritt frei

Der Körper selbst wird zu einem Teil des beschleunigten digitalen Systems Foto: Franziska Cazanave

Poren, Bits und Schweiß

In der Choreografie „Spirale“ erkundet die japanische Performerin Haruka Tomatsu die Auswirkungen entgrenzter Arbeit auf die Psyche und den Körper. Dabei macht sie Stress, Karrieredruck und Selbstausbeutung auf einer Bühne spürbar, die von einer Armee aus Computerbildschirmen beherrscht wird.

Vierte Welt, Premiere: 4. 7., 20 Uhr, 3–11 €

Hausfrau, Showgirl, Communityqueen: Gaby Tupper Foto: Gaby Tupper

Auch Heteros empfohlen

Gaby Tupper macht die Straße zur Bühne: In Liedern, Literatur und Lästereien geht es zum Nollendorfplatz, dem Metropol und zahlreichen queeren Läden im Umfeld. Dabei mischen sich lesbisch-schwule Historie mit aktuellen Tourismustipps, historische queere Ereignisse mit dem Gedenken an Verfolgung und Diskriminierung.

Treffpunkt: Café Ulrichs, Karl-Heinrich-Ulrich-Str. 11, 3. 7. und 7. 8., 16 Uhr, Spenden erwünscht, Anmeldung: gabytupperberlin@gmail.com

Lebt jetzt in Berlin: Kat Koan Foto: Schokoladen

Lofi-Lounge

Kat Koan verließ mit 19 ihre Heimatstadt Riesa, zog nach London und arbeitete unter anderem als Reporterin und Werbefilmerin. Bald begann sie damit, Klanglandschaften zu entwickeln und zu singen, und wurde von David Lynchs Sound-Supervisor Dean Hurley entdeckt. In der Lofi-Lounge stellt sie ihr neues Album „­Cocoon“ vor.

Außerdem geladen: Puppe’n Mucke (Elektrorock/Puppenkostüme). Die in Berlin sta­tionierte dreiköpfige Band mischt elektronische Beats und Sounds mit diversen Instrumenten, zum Beispiel mit der Melodica, Bongotrommeln, Keyboard, Bass und Gitarre. Dabei wird Puppe’n Mucke häufig von Künst­le­r*in­nen unterstützt. Heraus kommt dabei eine groteske Performance mit ziemlich guter Musik.

Schokoladen, 6. 7., 20 Uhr, 4–8 €