meinungsstark
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Von der Politik in die RWE-Lobby

„Von Baerbock zu RWE“, taz vom 2. 11. 22

Eine kurze Nachricht am Rande, über die wir uns kaum beruhigen können: Ein Mitarbeiter aus einem Ministerbüro (eigentlich egal welcher Partei) wird „Cheflobbyist“ eines Energiekonzerns! Wie, bitte, lautet die Aufgabenbeschreibung dieses Berufes? Es ist auffallend, wie RWE erneut die Verbindung zur Politik sucht. Eigentlich sollte man denken, dass bei diesem Unternehmen bereits ausreichend ehemals ranghohe Po­li­ti­ke­r*in­nen (vorwiegend aus NRW) beschäftigt sind. Wenn alle „klugen Köpfe“ aus Lobby- und Interessenverbänden auf Landes- und oder Bundesebene, Arbeitsgemeinschaften oder ähnlichen Organisationen in Wirtschaft und Gesellschaft sinnvoll arbeiten würden, hätten wir keinen oder zumindest einen wesentlich geringeren Fachkräftemangel zu beklagen. Ganz nebenbei hätten die Politiker ein besseres Leben, denn sie könnten nach Wissen und Gewissen urteilen und entscheiden. Und sie müssten keine Rücksicht auf eine „Berufsgruppe“ nehmen, die unserer Ansicht nach überflüssig ist.

Christa und Wolfgang Elsasser

Ohne „Verkauf der Arbeitskraft“?

„Villenbesitzer auf Hartz IV“, taz vom 4. 11. 22

Herr Czaja und auch Herr Wüst sind der Auffassung, dass Bürger, die nicht arbeiten, also ihren Lebensunterhalt nicht mit dem Verkauf ihrer Arbeitskraft finanzieren, ungerecht bevorzugt werden. Dem kann man doch bei Beziehern von Zinsen, Dividenden und Mieten nachdrücklich zustimmen! Diese Einkommensarten sollten also endlich ebenso besteuert werden wie Arbeitseinkommen. Ich ergänze diese Forderung: die Finanzierung unserer sozialen Sicherungssysteme sollte nicht mehr ausschließlich aus Arbeitseinkommen erfolgen, vielmehr sollten die Beiträge ebenfalls auf Zins-, Dividenden- und Mieteinkünfte erhoben werden. Ergänzend könnten die Beitragsbemessungsgrenzen entfallen!

Peter Schroeder, Braunschweig

Bürokratischer Spießrutenlauf?

„Zögerliche Bundesregierung spielt Betrügern in die Karten“, taz vom 4. 11. 22

Der geschilderte Zustand des Bundesaufnahmeprogramms deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen. Tagelang habe ich versucht, Detailinformationen zu erhalten. Die Informationen auf den Webseiten sind rudimentär, detaillierte Anfragen werden mit dem immer gleichen Standardtext beantwortet, Telefonnummern sind nicht besetzt, kompetente Ansprechpartner gibt es nicht, die beauftragten Organisationen werden aus „Sicherheitsgründen“ nicht genannt. Betrüger haben diese Organisationen längst herausgefunden! Das Programm weckt berechtigte Erwartungen bei den Betroffenen in Afghanistan. Wir, deren Partner in Deutschland, werden um Hilfe gebeten, haben aber keinerlei Möglichkeiten! Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Desorganisation Absicht ist, um zu verhindern, dass gefährdete Menschen aus Afghanistan ausreisen können. Reinhard Falke, Alsbach

Leserpreis für „Arbeiterführer Merz“

„Faule Argumente“, taz vom 8. 11. 22

Kraft meines Amtes als Leser und Genosse verleihe ich der taz Redaktion und der Autorin des Leitartikels, Anna Lehmann, den Leserpreis mit Stern und Schulterband für den Leitartikel „Faule Argumente“ und der Fotoredaktion für das Titelbild: „Arbeiterführer Merz im Kampf gegen das Schonvermögen“. Zum Ereignis sei mir eine kleine Bemerkung erlaubt: Ihr habt richtig schöne Zähne, wenn ihr sie zeigt!

Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh

taz jetzt ohne Heidi Klum & Co?

betrifft: Dafür wurde die taz nicht gegründet

Hallo, das könnt ihr doch nicht machen, diese Promi-News-Rubrik einfach abschaffen? Auch die Rubrik so zu nennen fand ich immer genial. Schade. Claudia Mucha, Wolfsburg