Aufrechten Journalismus unterstützen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es sind harte Zeiten für den Journalismus. Das liegt nicht allein an den multiplen Krisen, die die Welt zurzeit erschüttern. Wer sich für einen Job bei einem Medienhaus entscheidet, muss mit Gegenwind rechnen. Immer offener schlägt den Me­di­en­ma­che­r*in­nen Misstrauen entgegen. Das mündet auch schon mal in Gewalt. Wer über bestimmte Demonstrationen kritisch berichtet, muss nicht nur mit verbalen Anfeindungen rechnen. Was mit der „Lügenpresse“-Parole auf den Straßen laut und primitiv daherkommt, hat längst auch Einzug gehalten in zutiefst bürgerliche Kreise.

Das ist nicht immer einfach auszuhalten. Auch ich habe schon auf einer privaten Feier von Freunden Gästen gegenüber, die ich nicht kannte, verschwiegen, dass ich Journalist bin. Ich habe vielleicht zu oft gehört, dass alle sowieso nur den gleichen Unsinn schreiben, und hatte einfach keine Kraft mehr, mich für meine Arbeit zu rechtfertigen.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass es einmal so weit kommen würde. Was hat sich nur geändert? Ich weiß doch eigentlich ganz genau, wie wichtig Journalismus ist und wie wichtig es ist, unabhängigen Journalismus zu verteidigen. Auf das Schicksal verfolgter Kolleginnen und Kollegen in aller Welt aufmerksam zu machen, war schon immer ein Kernthema der taz. Heute wird es immer wichtiger, auf den Wert journalistischer Arbeit im eigenen Land aufmerksam zu machen. Ja, es sind eben harte Zeiten.

Die Angriffe auf die Demokratie von rechts gehen mit Kampagnen gegen aufrechten Journalismus einher. Sie werden häufiger und heftiger. Soziale Medien entwickeln sich zu Fake-News-Schleudern. Dort wird weiter Misstrauen gegen etablierte Medien geschürt. Die Botschaft lautet dabei: „Glaub ihnen nichts!“ Ihnen – das sind die etablierten Medien. Zu denen gehört längst auch die taz. Das ist eine gute Nachricht. Denn die taz gehört dazu und wird dennoch immer anders bleiben. Sie wird getragen von den Genossinnen und Genossen, die sich einmal dafür entschieden haben, dass ihnen der Journalismus der taz etwas wert ist.

An sie sollte ich denken, wenn ich das nächste Mal darüber nachdenke, ob ich nicht besser verschweigen soll, dass ich Journalist bin. Da sind über die Jahre eine ganze Menge Leute zusammengekommen, deren Engagement mir zeigt, dass wir mit unserem Journalismus auf dem richtigen Weg sind, auch wenn bestimmt nicht immer alle mit allem einverstanden sind, was in der taz steht. Sie sind es, die uns Jour­na­lis­t*in­nen durch Ihre Beteiligung am Projekt taz in diesen harten Zeiten den ­nötigen Mut machen.

Vielen Dank dafür!

Andreas Rüttenauer

(Sportredakteur)

EngagementDie taz ist schon seit 1992 eine Genossenschaft. Mehr als 22.900 Le­se­r*in­nen sindheute Ei­gen­tü­me­r*in­nen ihrer Zeitung. Als Rettungs­aktion entstanden, hat sich die taz Genossenschaftmittlerweile als erfolgreiches Geschäftsmodell erwiesen, das die wirtschaftliche und publizistische Unabhängigkeit der taz über alleZeitungskrisen hinweg bewahrt.

Was finanziert

die Genossenschaft?

Die taz Genossenschaft schiebt wichtige Projekte in der taz an:

1997 ermöglichte sie mit einer Anschubfinanzierung die deutsche Ausgabe von Le Monde diplomatique. 2014 beteiligten sich Genoss*innen finanziell

am neuen taz Haus, danach wurde mit Unterstützung der Genossenschaft ein neues Redaktionssystem angeschafft, heute werden der Podcast, die taz-Talks und das taz lab sowie aktuell der Aufbau einer Community-Datenbank ermöglicht.

Dynamik

Etwa 1.000 neue Mitglieder mit bis zu 1 Million Euro kommen jährlich hinzu. Damit die ­Genossenschaft stark bleibt, muss sie weiterwachsen.

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