krieg in nahost
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Rund 25 Raketen aus Libanon abgefeuert

Israel wird erneut beschossen. Indes verurteilt Japan Entführung eines Schiffes im Roten Meer

Aus dem Libanon sind nach Angaben der israelischen Armee am Montag rund 25 Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Im Norden des Landes wurde am frühen Nachmittag mehrfach Raketenalarm ausgelöst. In der Stadt Kiriat Schmona sowie in einigen Gemeinden unmittelbar an der Grenze zum nördlichen Nachbarland heulten nach Angaben des Militärs Sirenen. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

Nach Angaben des Militärs wurden mehrere der Raketen von dem Luftverteidigungssystem an der Grenze zum Libanon abgefangen. Andere landeten hingegen auf offenem Gelände. Auf Videoaufnahmen des israelischen Fernsehsenders N12 waren über einem offenem Gebiet Rauchwolken zu sehen. Die Zeitung Times of Israel berichtete, dass zudem drei mit Sprengsätzen beladene Drohnen eine israelische Militärstellung getroffen hätten. Die Armee reagierte auf den Beschuss, hieß es.

Immer wieder kommt es seit Beginn des Gazakriegs am 7. Oktober an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote.

Unterdessen besteht weiter kein Kontakt zu einem Schiff im Roten Meer, das die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen in ihre Gewalt gebracht haben. Am Sonntag hatten sie mitgeteilt, ein israelisches Schiff – die „Galaxy Leader“ – gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht zu haben. Hintergrund sei eine „moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk“, hieß es. Alle Schiffe mit Verbindungen zum „israelischen Feind“ würden „legitime Ziele“.

Nach Berichten in israelischen Medien steht ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Um ein israelisches Schiff handele es sich jedoch nicht. Auch sei kein israelischer Staatsangehöriger an Bord.

Das japanische Betreiberunternehmen des Autotransporters Nippon Yusen, besser bekannt als NYK Line, gab am Montag bekannt, es tausche Informationen mit dem britischen Schiffsbesitzer aus. „Wir handhaben die Situation mit der Sicherheit der Besatzungsmitglieder als oberste Priorität“, hieß es. Die japanische Regierung verurteilte die Entführung „entschieden“. Tokio arbeite mit den betreffenden Ländern zusammen, um die Freilassung des Schiffes und der Besatzung sicherzustellen. An Bord sind 25 Besatzungsmitglieder, unter anderem aus der Ukraine, Bulgarien, Mexiko und den Philippinen.

Iran wies eine Verstrickung in die Entführung des Frachtschiffes zurück. Widerstandsgruppen der Region träfen Entscheidungen auf Grundlagen ihrer eigenen Interessen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, in Teheran. (dpa, taz)