taz🐾lage
: Die Kriege bleiben, aber „der tag“ kommt zurück

Die politische Großwetterlage ist seit einiger Zeit eine ziemlich kriegerische. Seit mehr als zwei Jahren, seitdem Russland die Ukraine angegriffen hat, hat sich das auch in unseren Redaktionskonferenzen im taz-Haus widergespiegelt, jeden Morgen kreisen wir um die Frage: Was können, müssen wir heute berichten, von den Kriegen in Nahost und aus der Ukraine?

Manchmal fügt sich das Puzzle schnell, dann bietet der Korrespondent genau den Bericht aus Rafah, dem Grenzübergang zum Gazastreifen, an, den wir brauchen. Oder eine große Nachrichtenlage bestimmt, wie nach dem Terroranschlag in Moskau, was wir „vorne“ machen, also auf den ersten Seiten.

Deshalb haben wir in den vergangenen zwei Jahren diese Seite meist als „Kriegspaket“ präsentiert: Bomben, Au­ßen­mi­nis­te­r*in­nen­tref­fen, humanitäre Katastrophenlagen, Frontverläufe. Selbstverständlich werden wir weiter über den Hunger in Gaza und den Alltag in der Ukrai­ne berichten. Oft auch auf einer ganzen „Kriegsseite“, wie wir sie inzwischen nennen.

Aber, vielleicht bemerken Sie es mit einem Blick auf die heutige Seite 2, wir wollen auch wieder verstärkt andere Themen „vorne“ in den Blick nehmen. Der vollumfänglichen Reportage aus Jerusalem von den Demonstrationen gegen die Netanjahu-Regierung ist gerade nämlich nicht viel hinzuzufügen. Dafür bekommt die Kollegin für Verkehrsthemen einen prominenten Platz für das Thema Cannabislegalisierung und Autofahren. Denn, danach riecht es zumindest in den Berliner Parks: das Thema wird auch noch eine Weile in der Luft hängen.

Die Kriege bleiben wohl, leider. „der tag“ – so hieß diese Seite schon einmal – kommt zurück. Neu hinzu kommt diese kleine Rubrik. So ist die (taz-)Lage. Anna Klöpper