5 dinge, die wir gelernt haben
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1 Die Würde des Leibs ist antastbar

Erstmals hat sich der Vatikan offiziell zu Themen wie Gendertheorie und Geschlechtsumwandlungen geäußert. Huch, so viel Zeitgeist aus Rom? Keine Sorge, der Sound ist ganz der alte: Die katholische Kirche lehnt alles ab und wertet geschlechtsangleichende Eingriffe gar als „schwere Menschenrechtsverstöße“. Sie bedrohten die „einzigartige Würde“, die ein Mensch „von Empfängnis an“ besitze. Würde gibt es also nur für diejenigen, die mit dem vom lieben Gott zugeteilten Leib im Einklang sind.

2 Das Recht am eigenen Bild gilt nicht überall

… oder zumindest nicht so, wie ein Mitarbeiter der Münchner Pinakothek der Moderne das interpretiert hatte: Der Hobbymaler hängte heimlich sein eigenes Werk im Museum auf. Jetzt ist er seinen Job los und hat eine Anzeige wegen Sachbeschädigung am Hals, da er Löcher in die Wand gebohrt hatte. Etwas humorvoller hätte das Museum schon auf die kreative Hängung reagieren können.

3 Grüne sind mal wieder an allem schuld

Humor beweist dagegen die Union in ihrem Klagefuror gegen die Ampelregierung. Dorothee Bär, Vize-Bundestagsfraktionsvorsitzende, wurde im Deutschlandfunk zur geplanten Abtreibungslegalisierung befragt. Sie ist natürlich dagegen. Statt sich auf den Papst zu berufen, bemühte die Bayerin lieber den weltlichen Erzfeind. Unsicherheit, Bevormundung, also: Die Grünen, die das Land „komplett umbauen“ wollten, seien schuld, dass die Deutschen kaum noch Kinder kriegten. Bär warnte vor einem Kulturkampf wie in den USA. Ein Bär, äh, Schelm, wer dabei an verbotene Gendersternchen in bayerischen Schulbüchern denkt. Und wer besuchte letzten Herbst noch mal Ron DeSantis in Florida und überreichte dem „Keine Homos in Schulbüchern“-Hardliner einen Maßkrug?

4 Ausfluss ist eklig, aber legal

Schon vor einiger Zeit hatte der Philosoph Richard David Precht sich im ZDF-Podcast „Lanz & Precht“ über orthodoxe Juden verbreitet. Den Männern sei Arbeit aus religiösen Gründen untersagt, – „Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte“ ausgenommen. Eine Klage wegen Volksverhetzung wurde nun vor Gericht abgewiesen. Die Staatsanwaltschaft sieht in Prechts Äußerungen nur aus Unkenntnis verbreitete Unwahrheiten – „letztlich Ausfluss der historischen Diffamierung des Judentums“.

5 „Monopoly“ wird neu erfunden

Erst hat sie Barbie zur Feministin gemacht. Jetzt will Darstellerin und Produzentin Margot Robbie dem angestaubten Gesellschaftsspiel „Monopoly“ ein filmisches Makeover verpassen – womöglich mit antikapitalistischem Dreh? „Ziehen Sie nicht 5.000 ein, gehen Sie direkt über Los und spenden Sie 10.000 an eine lokale Mieterinitiative!“ (api)