Israel warnt vor Rückkehr nach Nord-Gaza

Fünf Personen auf dem Weg nach Norden laut palästinensischer Angaben erschossen

Das israelische Militär hat die Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen im Gazastreifen einmal mehr aufgefordert, nicht in den Norden des Gebiets zurückzukehren. Der Norden sei eine gefährliche Gefechtszone, schrieb Militärsprecher Awitschai Adrai am Montag auf der Plattform X. Die Menschen sollten lieber in den zugewiesenen sicheren Zonen im Süden des Gazastreifens bleiben.

Am Sonntag hatten Hunderte Menschen versucht, wieder in ihre Häuser im Norden des Gazastreifens zurückzukehren. Fünf Personen seien vom israelischen Militär erschossen worden, berichteten Klinikvertreter. Die Hintergründe ihres Todes waren zunächst unklar. Das israelische Militär teilte mit, es prüfe den Fall.

Die Militäroperation, mit der Israel auf den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober reagierte, hatte sich zunächst auf den Norden des Gazastreifens konzentriert. Dieser liegt mittlerweile weitgehend in Trümmern. Die meisten Be­woh­ne­r*in­nen flohen in den Süden. Viele sehen aber auch dort keine Perspektive mehr und wollen in ihre Häuser im Norden zurück. Dort ist das israelische Militär aber nach wie vor aktiv.

Unterdessen ist die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges nach Darstellung des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums auf 33.797 gestiegen. Allein binnen der vorangegangenen 24 Stunden seien 68 Leichen in Kliniken im Gazastreifen gebracht worden, teilte das Ministerium am Montag mit. Weitere 94 Personen seien verletzt worden. Unabhängig ließ sich diese Zahl nicht überprüfen. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern, hat aber erklärt, zwei Drittel der Getöteten seien Kinder und Frauen. (ap)