die gute nachricht
: Das deutsche Fernsehen wird ein bisschen diverser

Grafik: Anna Eschenbacher, Johanna Hartmann, Francesca Morini. Quelle: Queermdb. Fotos: stock.adobe.com

Die Queere Medien Datenbank Queermdb untersucht regelmäßig die Rollen queerer Personen in Filmen und Serien, seit 2021 explizit im deutschen Fernsehen. Im vergangenen Jahr verzeichnete sie eine deutliche Zunahme an relevanten queeren Rollen: In 4,9 Prozent der Filme und Serien mit einerFolgenlänge von mindestens 90 Minuten kam mindestens eine relevante queere Person vor. Verglichen mit 2021, damals lag der Anteil bei 2,4 Prozent, ist das mehr als eine Verdopplung in nur zwei Jahren.

Diese Zunahme ist erfreulich, der Anteil an Filmen mit queeren Rollen allerdings immer noch sehr gering. Die meisten Filme und Serien mit relevanter queerer Rolle liefen demnach im RBB und bei Arte. Weit abgeschlagen sind die Privatsender Nitro und Pro7maxx.

Anfang der 2000er Jahre wurde der sogenannte Bechdel-Test bekannter. Er untersucht, wie sehr sich die Darstellung von Frauen in Filmen Stereotype bedient. Inzwischen existiert er als Vito-Russo-Test auch für queere Rollen, benannt nach einem US-amerikanischen Autor. Die Auswertung zeigt, dass im deutschen Fernsehen zumindest etwa jeder zwanzigste Programmpunkt diesen Test erfüllen könnte.

Yannik Achternbosch