Preis für Whistleblower
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Die taz Panter Stiftung will zusammen mit der Wau Holland Stiftung, dem Whistleblower-Netzwerk und der Reva and David Logan Foundation den International Ellsberg Whistleblower Award ausloben.

Im Jahr 1971 lancierte der US-Militärexperte Daniel Ellsberg die Veröffentlichung einer geheimen Studie des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums zu der Frage, wie die USA sich in den Vietnamkrieg verstricken konnten. Die Pentagon Papers zeigten, wie die USA mit Lügen den Krieg begonnen hatten.

Ellsberg wurde wegen Spionage verfolgt, aber das Verfahren später eingestellt. Der im Jahr 2023 verstorbene Ellsberg leistete einen wichtigen Beitrag zur Beendigung des Krieges und wurde zum Vorläufer moderner Whistleblower wie Chelsea Manning, Julian Assange, Edward Snowden und Frances Haugen.

Whistleblower stehen unter großem Druck. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zum Aufdecken illegaler Aktivitäten staatlicher wie kommerzieller Akteure und üben eine Kontrollfunktion aus, die demokratische Gesellschaften unbedingt brauchen.

Deshalb verdienen Whistle­blower Anerkennung und Hilfe zum Beispiel in Gestalt eines Preises, der mit 10.000 Euro dotiert werden soll. Michael Sontheimer