„Nicht nur für Hardcore-Ökos“

Grüne Mode beim Kampnagel-Sommerfestival

■ Betriebswirt und Inhaber des Labels „So pure by Sense Organics“. Seit 2006 trägt er mit seinem Vertrieb nachhaltige Mode zu Markte.Foto: privat

taz: Herr Flick, mit Ihrem Label „So pure by Sense Organics“ stellen Sie Mode nach sozial und ökologisch nachhaltigen Standards her. Was heißt das?Arne Flick: Heute sagen viele Designer, dass sie ökologisch verträglich produzieren – nicht bei allen trifft das auch zu. Unsere Kollektionen erfüllen internationale Standards, wie zum Beispiel die des Global Organic Textile Standard (GOTS). Das heißt unter anderem, dass die Arbeiter in den Fabriken nicht jünger als 15 Jahre alt und keinen Giftstoffen ausgesetzt sein dürfen.

Aus welchem Material und wo wird die Kleidung hergestellt?

Wir benutzen nur Biobaumwolle aus Ländern, in denen sie traditionell angebaut wird. Das ist hauptsächlich Indien, teilweise auch Ägypten. In den USA wird Biobaumwolle zwar in riesigen Mengen und viel günstiger produziert, wir möchten aber, dass unser Kapital dahin geht, wo es wirklich gebraucht wird.

Ist Ihre Kleidung teurer als vergleichbare konventionelle Produkte?

Im Gegenteil. Weil wir enge Beziehungen zu unseren Herstellern pflegen, können wir die Kleidung sogar dreißig Prozent günstiger anbieten.

Welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen?

Wir möchten nicht, dass die Menschen, die unsere Kleidung tragen, als „Ökos“ klassifiziert werden. Wir wollen uns mit anderen Marken messen können und nicht nur Hardcore-Ökos ansprechen. INTERVIEW: RWI

Modegala „Attitude“: heute und morgen, 20.30 Uhr, Kampnagel