Jazzfestival hat einen neuen Chef

Zum Start des letzten Moers-Festivals unter Burkhard Hennen stellt die Festival-GmbH seinen Nachfolger vor. Es ist der Kölner Musikveranstalter Reiner Michalke

MOERS taz ■ Reiner Michalke, der künstlerische Leiter des Kölner „Stadtgartens“ und der „Jazz Cologne“ soll die musikalische Gestaltung des Moerser Jazzfestivals in die Hand nehmen. Das haben Beirat und der Aufsichtsrat der „Moers Festival Kultur GmbH“ beschlossen. (die taz berichtete) Michalke erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag mit Option auf eine Verlängerung nach zwei Jahren: „Ich freue mich auf die Aufgabe, dem neben Berlin größten deutschen Jazz-Festival eine neue Richtung zu geben“, sagte Michalke.

Verankern möchte Michalke das Festival in der Moerser Bevölkerung, alle Entscheidungen wolle er eng mit der Festival GmbH abstimmen. Konkreter wollte er sich vor dem heutigen Start des Festivals nicht äußern: „Ich schätze Burkhard Hennen sehr, das Festival gehört noch ihm“, sagte Michalke. Hennen hat nach 33 Jahren als künstlerischer Leiter sein Amt niedergelegt.

Die Festival GmbH habe sich so schnell entschieden, um mit einer Nachfolgedebatte nicht die Aufmerksamkeit von dem Programm und dem Abschied von Hennen zu lenken, so Aufsichtsrats-Vorsitzende Carmen Weist: „Wir wollten nicht, dass das 34. Festival, ein Festival mit dem künstlerischen Leiter Burkhard Hennen, der sich um Stadt, Region und die Musikform hohe Verdienste erworben hat, in nebulösen Namensnennungen verloren geht.“ Für Michalke habe sein Organisationstalent, das Know How und die Fähigkeit zur Kommunikation gesprochen. Ob das auch neue Perspektiven für eine Zusammenarbeit mit dem WDR eröffne, zu dem Michalke gute Drähte hat, ließ Weist offen: „Jetzt sind wir erst mal froh, einen künstlerischen Leiter gefunden zu haben – alles andere kommt danach.“ ALEXANDER FLORIÉ