„Das Stadtbild geprägt“

SPEICHER XI Das Zentrum für Baukultur zeigt das architektonische Werk von Harm Haslob

■ 60, ist Professor für Architekturtheorie und leitet das Bremer Zentrum für Baukulur (b.zb).

taz: Gibt es viele Architekten, die wie Harm Haslob ein Stadtbild prägen?

Eberhard Syring: Das sind immer nur eine Handvoll.

Was sind seine herausragenden Bauten?

Das Beluga-Gebäude ist sehr prägnant und populär, gleich daneben steht das Wüppesahl-Bürogebäude, das sieht ganz anders aus, es stammt aus einer anderen Zeit.

Ein furchtbarer Kasten ...

Naja, man muss als Architekturhistoriker die Zeitumstände sehen. Es ist ein typisches Gebäude der Postmoderne.

So übersetzen Sie das.

Es ist eine Anspielung auf den Wasserturm. Wenn man den richtigen Standpunkt an der Weser einnimmt, dann kann man das erkennen und auch ganz amüsant finden.

Andere Haslob-Gebäude?

Das Erweiterungsgebäude neben dem Universum stammt von ihm.

Alles sehr strenge Formen.

Gerade das Wüppesahl-Backsteingebäude würde ich eher als postmodern bezeichnen. Auch das Erweiterungsgebäude der Gesellschaft der Schiffbrüchigen nimmt eher ein Urhaus-Motiv auf. Das ist ein architekturtheoretisches Elemente, das aus dem 18. Jahrhundert stammt und in den 1980er Jahren gern aufgegriffen wurde.

Wenn man in die Ausstellung im roten Salon des Speicher XI geht, werden einem diese architekturhistorischen Zusammenhänge eröffnet?

In dem Katalog auf jeden Fall, dort ist auch das Gespräch abgedruckt, das ich darüber mit Haslob geführt habe. INT.: KAWE

Die Ausstellung „Harm Haslob“ im Speicher XI ist werktags 10-18 Uhr, Sa/So von 15-18 Uhr geöffnet