Wildmoser junior entschuldigt sich

Prozessauftakt zur Korruptionsaffäre beim Bau des neuen Münchener Fußballstadions

MÜNCHEN dpa ■ Im Prozess um die Korruptionsaffäre beim Bau des neuen Münchner Fußballstadions „Allianz Arena“ hat der Hauptangeklagte Karl-Heinz Wildmoser junior seine Unschuld beteuert. Er habe Fehler begangen, für die er sich entschuldige, sagte er am Dienstag vor dem Landgericht in München. Die Millionenzahlungen an ihn und seinen mit angeklagten Schulfreund bezeichnete Wildmoser jedoch als legale Provision. Die Verteidigung bekräftigte, ihr Mandant habe keine Straftat begangen. Bei der Auftragsvergabe für den Bau der 286 Millionen Euro teuren „Allianz Arena“ sollen 2,8 Millionen Euro Schmiergeld geflossen sein.

Die Anklage wirft dem Sohn des früheren Fußballpräsidenten des TSV 1860 München, Karl-Heinz Wildmoser senior, Untreue im besonders schweren Fall, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor. Einen Teil des Geldes strich der Schulfreund ein, der als Strohmann und Vermittler fungierte. Wildmoser soll bei der Vergabe des Bauauftrags an den österreichischen Baukonzern Alpine geheime Informationen konkurrierender Mitbieter weitergegeben haben.

Zugleich habe sich Wildmoser, der damals Geschäftsführer der Bauherrin Allianz Arena München Stadion GmbH war, als Fürsprecher der Alpine eingesetzt. Wildmoser hat nach Auffassung der Anklage auch Steuern in Höhe von fast 1,4 Millionen Euro hinterzogen.