Mit Mossad gegen Irans Atomwaffen

Israelischer Geheimdienst soll angebliche Pläne Teherans vereiteln. Israel zu einseitigen Zugeständnissen an Palästinenser bereit. Autonomiebehörde skeptisch

JERUSALEM dpa/afp ■ Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat den Auslandsgeheimdienst Mossad damit beauftragt, angebliche iranische Pläne zum Bau von Atomwaffen zu vereiteln. Er forderte das Außenministerium auf, alle diplomatischen Anstrengungen zu unternehmen, um die Weltgemeinschaft gegen die Pläne Teherans zu mobilisieren, so die Medien gestern.

Ebenfalls gestern benannte Scharon seine Unterhändler für die geplanten Verhandlungen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Kurei. Zu seiner Delegation gehören neben Außenminister Silwan Schalom und Verteidigungsminister Schaul Mofas auch die Industrie- und Justizminister Ehud Olmert und Joseph Lapid.

Mit einseitigen Zugeständnissen an die Palästinenser will Scharon Medien zufolge den festgefahrenen Friedensprozess in Nahen Osten neu beleben. Er sei bereit, mehrere jüdische Siedlungen auf palästinensischen Gebiet aufzulösen, hieß es am Samstag. Verteidigungsminsiter Mofas will alle in den Palästinensergebieten gebauten ungenehmigten Kleinsiedlungen durch Luftaufnahmen erfassen lassen.

Die palästinensische Autonomiebehörde hat zurückhaltend auf die „einseitigen Schritte“ Israels reagiert. „Wir hoffen, dass es sich bei dem Bericht nicht um einen PR-Gag handelt“, sagte der palästinensische Kabinettsminister Sajeb Erakat.

Unterdessen kam es auch am Samstag zu neuer Gewalt: Israelische Soldaten töteten zwei Palästinenser, unter ihnen einen elfjährigen Jungen. Er starb, als israelische Panzer in Dschenin eindrangen und das Feuer auf steinewerfende Jugendliche eröffneten. Im Gaza-Streifen töteten Soldaten ein Hamas-Mitglied.