Lukaschenko ehrt Tscheka-Gründer

MINSK ap ■ Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat ein Denkmal für den Gründer der sowjetischen Geheimpolizei, Felix Dserschinski, eingeweiht. Bei der Zeremonie in Dserschinskis Geburtsort Dserschinsk bei Minsk würdigte er den 1926 verstorbenen Tscheka- und GPU-Gründer als großen Mann, den Weißrussland heute gut gebrauchen könnte. Dserschinski war für Massenverhaftungen und -hinrichtungen berüchtigt. Nach seinem Tod wurde vor dem KGB-Hauptsitz in Moskau ein Dserschinski-Denkmal errichtet, das 1991 nach dem gescheiterten Putsch gegen Präsident Michail Gorbatschow umgestürzt wurde. Gorbatschow-Berater Alexander Jakowlew nannte Dserschinski eine „Schande für Russland“. Er habe persönlich Massenhinrichtungen und Folter befohlen. Lukaschenko stellte Dserschinski dagegen als Vorbild dar. Man mache schwere Zeiten durch, die „etwas der Periode ähneln, in denen die mächtige Organisation von einer großen Persönlichkeit gegründet wurde“. In dem Geburtsort gibt es bereits ein Dserschinski-Museum. Der Gedenkkomplex soll laut Lukaschenko noch erweitert werden.