Unbehindert wohnen

Handwerksbetriebe entdecken den alters- und behindertengerechten Umbau von Wohnungen als neuen Markt

Mit einem in Niedersachsen einzigartigen Projekt wollen Handwerksbetriebe im Raum Osnabrück ihre Kunden zum Thema „barrierefreies Wohnen“ beraten. Insgesamt 64 Betriebe der Region hätten sich schulen lassen, um ältere, kranke oder behinderte Menschen Hinweise zum Umbau ihrer Wohnung geben zu können, sagten am Montag Vertreter der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland und der Krankenkasse IKK Niedersachsen. Die Handwerker hätten sich auf bestimmte Gruppen, zum Beispiel auf Schlaganfall-Patienten und ihre Bedürfnisse, gezielt vorbereitet.

Die immer ältere werdende Bevölkerung stelle auch die Betriebe vor neue Herausforderungen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Heinz-Gert Schlenkermann. „Produkte und Dienstleistungen müssen angepasst werden“, sagte er. Der barrierefreie Umbau von Privatwohnungen sei ein „zukunftsträchtiger Markt“.

Die Broschüre „Wohnen ohne Barrieren“ mit Tipps und Kontaktdaten solle in der Region Osnabrück ausgelegt werden, sagte eine IKK-Mitarbeiterin. Bereits 2005 gab es eine erste Auflage. Es habe mittlerweile aber einen Wechsel bei den teilnehmenden Firmen gegeben, daher nun die neue Auflage.

Das Projekt sei bislang „einmalig in Niedersachsen“, sagte Schlenkermann. „Wir haben aber eine Anfrage vom Handwerk in Hildesheim“, sagte er. Dort solle ein ähnlicher Ratgeber herausgebracht werden. DPA