Nasa mitschuldig am Columbia-Absturz

Kommission stellt fest: Ernst der Lage wurde verkannt. Rettung wäre möglich gewesen

WASHINGTON afp/ap ■ Sieben Monate nach dem Absturz der US-Raumfähre Columbia über dem Süden der USA, bei dem sieben Astronauten ums Leben kamen, steht fest: Die Chefs der US-Raumfahrtbehörde Nasa tragen Mitschuld an dem Unglück. Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Abschlussbericht der Kommission hervor, die mit der Untersuchung des Columbia-Absturzes beauftragt worden war.

Die 13 Mitglieder der Kommission betonten: „Wir sind überzeugt, dass das Vorgehen des Managements bei der Leitung des Space-Shuttle-Programms genauso sehr Unglücksursache war wie das Schaumstoffstück, das in den linken Flügel einschlug.“ Das Team der Columbia hätte nach ihrer Überzeugung durch die Entsendung einer zweiten Raumfähre gerettet werden können, wenn sich die Nasa über das Ausmaß der Beschädigung des Shuttles durch den Schaumstoff-Einschlag beim Start bewusst gewesen wäre. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen.

Laut Ermittler wurde die Atlantis im Februar für ihren einen Monat später geplanten Start vorbereitet. Dies hätte beschleunigt werden und die Atlantis hätte die Columbia im All treffen können. Die Astronauten hätten „umsteigen“ können. Eine solche Rettungsaktion wäre möglich gewesen, so die Ermittler.