Schwitzen bis September

Italienische Meteorologen sagen Hitze bis Herbst voraus. Zahl der Todesopfer steigt auf 38. Brände halten an

ROM ap/dpa ■ Die Hitze in weiten Teilen Europas hält nach Meinung italienischer Meteorologen bis September an. Die Hitzewelle zähle zu den fünf stärksten der vergangenen 150 Jahre, sagte ein Florentiner Wetterforscher. „Als würde die Wüste nach Norden wandern.“ In Kroatien forderten die Temperaturen ein weiteres Opfer: Ein Polizist starb auf seinem Wachposten vor der US-Botschaft an Herzversagen. Damit stieg die Zahl der Europäer, die durch sengende Hitze oder bei Waldbränden starben, auf 38. Noch immer brennen Wälder in Spanien, Portugal, Frankreich, Kroatien, Griechenland und Italien. Die spanische Polizei hat zwei mutmaßliche Brandstifter verhaftet. Die Männer im Alter von 38 und 62 Jahren sollen nordwestlich von Madrid gezündelt haben. Das am Mittwoch gelöschte Feuer war einer der verheerendsten Brände in Spanien und vernichtete 8.000 Hektar Wald. Insgesamt wurde in Spanien und Portugal Wald von der Fläche Hamburgs vernichtet. Am Donnerstag waren die meisten Brände aber unter Kontrolle. In der Toskana und in Ligurien und um Rom bekämpft die Feuerwehr weiterhin Brände. In Amsterdam behandelten Ärzte nach einem Fußballspiel am Mittwoch 100 Fans, die unter Überhitzung, Übelkeit und Austrocknung litten. In Spanien, wo bereits 16 Menschen den Hitzetod starben, riefen Fernsehen und Radio auf, viel zu trinken und weite Kleidung zu tragen. Im sonst so heißen Athen wehen dagegen kühle Nordwinde, viele Hauptstädter haben die Klimaanlagen abgeschaltet und tragen abends langärmlig.