Aids in Asien nimmt zu

WASHINGTON dpa ■ Die Weltbank hat zwei Wochen vor der internationalen Aids-Konferenz in Thailand vor einer Aidsepidemie in Asien von den Ausmaßen in Afrika gewarnt. Keine der Regierungen Südasiens habe bislang eine ernsthafte Strategie zum Kampf gegen die Immunschwächekrankheit entwickelt, sagte der Weltbankvizepräsident für Asien, Praful Patel, in Washington. „Die Situation in Asien ist genauso wie in Afrika vor sieben oder acht Jahren: Die Politiker wollen das Thema nicht anpacken“, sagte Patel. Hauptproblem sei das Stigma, das HIV und Aids anhaftet, weshalb Regierungschefs und Minister die Krankheit in den Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsministers abschieben wollten. Die Regierungen seien sich aber nicht im Klaren darüber, dass Aids die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt. Sie könne „um Jahrzehnte zurückgeworfen werden“, warnte der Weltbankvizepräsident für Entwicklung, Jean-Louis Sarbib. Im Kampf gegen Aids sei die Stimme der gesamten politischen Führung unbedingt notwendig.