a última verdade
: J. B. Ghraib

DAS WORT AUS DEUTSCHLAND: Wie Schröder, Beckmann und Merk gemeinsam mit Italiens Verschwörungspraxis die EM manipulieren

Mit Bestürzung und Entsetzen hat die Weltgemeinschaft gestern auf die neuen Skandalmeldungen aus US-Gefängnissen reagiert. Amnesty international hatte in New York „eine bislang unbekannte und besonders widerwärtige Foltermethode“ aufgedeckt: Seit dem Treffen des Bundeskanzlers mit George Bush Anfang Juni, so ein Amnesty-Sprecher, würden die Gefangenen im irakischen Knast Abu Ghraib „stundenlang täglich mit der Stimme von Bela Rethy und Johannes B. Kerner“ beschallt. In Guantánamo laufen sogar Endlosbänder mit den kindisch-aufgeregten EM-Kommentaren von Steffen Simon, um bockigen Terroristen „letzte Geheimnisse abzupressen“. Ein Lagerwärter wird zitiert: „Es funktioniert bestens. Und wenn wir erst Beckmann einspielen, werden die Al-Qaida-Gefangenen in our God’s own country um Asylanträge betteln.“ Noch am Wochenende soll sich eine UN-Sondersitzung mit dem Thema befassen.

Deutschland ist also Helfershelfer bei schwersten Menschenrechtsverletzungen. Das ist die hässliche Fratze des Fußballs. Und wir Memmen winden uns schon mit Schmerzen im Sessel, wenn wir das Fernseh-Schwätzerquartett ohne jeden Zwang hören. Vielleicht aber wollen wir einfach leiden … Das führt uns zur zweiten aufwühlenden Nachricht des gestrigen Tages: Die leidensverliebten Italiener haben nach Informationen der Gazzetta dello Sport ihr Ausscheiden „so raffiniert wie plump“ selbst inszeniert: „Kann man vom eigenen Versagen besser ablenken als durch perfekte Verschwörungspraxis?“ Der Italiener liebt schließlich die Opferrolle – und Bella Italia wollte fertig haben. Auch Rai berichtete gestern Abend über die ZASKOM (siehe Lieske-Text), die aber in Wahrheit „eine Tarnorganisation der Mafia“ sei. Der Deutsche spielt immer so, als wäre da jemand, so Rudi Völler, „der uns etwas wegnehmen will“; der Italiener, damit ihm andere was wegnehmen.

Auch Deutschland ist nicht untätig. Auffällig, dass Markus Merk das Skandinavierduell pfiff, also bei einem der möglichen nächsten deutschen Gegner. Schon früh zeigte er dem Schweden Edman eine lächerliche gelbe Karte, damit der vorsorglich gesperrt ist, falls die Rudisten gestern Abend … (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Dass Merk den kreuzgefährlichen Schwedenjüngling Ibrahimovic nicht verwarnte und mit sperren ließ, zeigt nur, wie hinterhältig der Deutsche seine Tricks zu tarnen weiß. Anders als der plumpe Italiener. Anders als der arme, ahnungslose Schwede. Wäre der Schwede Italiener, er hätte wegen dieser kleinen Manipulation eine Staatskrise ausgerufen. BERND MÜLLENDER