„Hier spielt Perfektion eine Rolle“
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Michael Huebner von der Forum GmbH hat die Ausstellung Craftwerk Nordwest im Auftrag des Arbeitskreises Kulturwirtschaft der gemeinsamen Landesplanung Bremen/Niedersachsen konzipiert.

taz: Herr Huebner, wozu brauchen Handwerker eine eigene Ausstellung, es gibt doch genügend Messen?Michael Huebner: Bei Craftwerk Nordwest stellen Handwerker aus, deren Produkte etwas ganz Besonderes sind. Möbel, die Unikate sind, Bleiglasfenster und anderes gestaltetes Handwerk interessiert von den zigtausend Besuchern auf einer normalen Messe aber nur einen ganz geringen Prozentsatz. Außerdem sind Messen mit einem hohen Aufwand verbunden: Hohe Standmieten und viel Arbeitszeit werden für wenige Tage investiert. Unsere Ausstellung aber dauert Wochen und die Handwerker müssen nicht ständig vor Ort sein.

Was unterscheidet denn einen gestaltenden Handwerker von einem anderen? Auf der einen Seite grenzen sich viele gestaltende Handwerker von der Kunst ab, indem sie sagen, dass es dort hauptsächlich auf die Idee ankomme und handwerkliche Perfektion nicht immer im Vordergrund steht, zum Beispiel bei Joseph Beuys. Vom konventionellen Handwerk dagegen grenzen sie sich ab, indem sie keine Serienfertigung machen, keine vorgefertigten Teile verwenden und darauf achten, dass die Produkte ins Lebensumfeld des Kunden passen.

Gibt es denn mitten in der Wirtschaftskrise überhaupt einen Markt für so hochwertige Handwerksprodukte? Erstaunlicherweise gibt es ja gerade um Bremen und Oldenburg herum sehr viele dieser Betriebe, während in anderen Gegenden nur wenige existieren. Trotzdem müssen sie schon Werbung machen und dazu dient ja auch unsere Ausstellung, die nur der Beginn ist. Weitere Ausstellungen werden auf den gemeinsamen Internet-Seiten angekündigt.

Fragen: Markus Vollstedt