Terroristen ermorden US-Bürger

Al-Qaida will in Saudi-Arabien einen Ingenieur als Geisel genommen und einen US-Amerikaner getötet haben. US-Behörden gehen von Richtigkeit der Angaben aus

RIAD/WASHINGTON afp/dpa ■ Kein Ende der Serie von Terroranschlägen gegen Ausländer in Saudi-Arabien: In der Hauptstadt Riad erschossen militante Islamisten am Samstag einen US-Bürger und entführten einen zweiten Amerikaner. Zu beiden Taten bekannte sich eine zum Terrornetzwerk al-Qaida gehörende Gruppe. In einer am Samstag auf einer islamistischen Website veröffentlichten Erklärung hieß es, ein 1955 geborener Ingenieur, „ein Christ“, sei von „unseren Kämpfern der Falludscha-Brigade auf der Arabischen Halbinsel“ gekidnappt worden.

Laut der al-Qaida-Erklärung handelt es sich bei der mutmaßlichen Geisel um den bei der US-Rüstungsfirma Lockheed angestellten Luftfahrtingenieur Paul Johnson. Er sei einer der „vier großen Ingenieure auf der Arabischen Halbinsel“, die auf die Arbeit mit Apache-Hubschraubern spezialisiert seien. Die Geiselnehmer kündigten die Veröffentlichung eines Videos mit den „Geständnissen“ Johnsons an.

Unter Bezug auf die US-Gefängnisse in Kuba und Irak drohten die mutmaßlichen Terroristen zudem damit, „gemäß der Scharia unsere Brüder in Guantánamo und Abu Ghraib zu rächen“. Ferner sei es den „Mudschaheddin heute gelungen, einen anderen US-Amerikaner zu töten“, der im selben Militärsektor wie der Gekidnappte gearbeitet habe. Dies bezog sich offenbar auf die Ermordung eines Angestellten einer US-Elektronikfirma am Samstag, der laut Polizei von Unbekannten vor seinem Haus in Riad aus einem Auto heraus erschossen wurde.

Aus der US-Botschaft in Riad hieß es, die USA gingen von einer Entführung des Ingenieurs aus, auch wenn noch keine weiteren Informationen vorlägen.