Streik am 17. Juni

IG Metall: Nach positiver Urabstimmung Arbeitskampf auch in Berlin und Brandenburg. Start am Dienstag

Im Konflikt um die 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland hat sich die IG Metall gestern in einer Urabstimmung die Erlaubnis geholt, den Arbeitskampf von Sachsen auf Berlin und Brandenburg auszuweiten. Als mutmaßlichen Termin für den Streikbeginn nannte IG-Metall-Bezirksleiter Hasso Düvel den 17. Juni. Die Zustimmung in 44 ausgewählten Betrieben lag bei 78,8 Prozent. Gereicht hätten 75 Prozent.

Damit lag die IG Metall in Berlin und Brandenburg um etwa 1 Prozentpunkt unter dem Votum in Sachsen. Düvel führte das auf die schlechtere konjunkturelle Situation zurück. Laut Gewerkschaft stimmten 3.569 von 4.531 Mitgliedern für den Arbeitskampf. Die 44 ausgewählten Betriebe haben rund 14.000 Beschäftigte. Insgesamt zählt die Branche in der Region mehr als 37.000 Beschäftigte. Die Arbeitgeber rechneten vor, dass damit eine kleine Minderheit über Streik entschieden habe.

Am Montag will der IG-Metall-Vorstand über konkrete Streikpläne entscheiden. Zugleich zeigte er sich zu sofortigen Verhandlungen bereit. Als einzige Voraussetzung nannte Düvel, dass die Arbeitgeber über einen Zeitplan mit einem konkreten Termin für die 35-Stunden-Woche mit sich reden ließen. „Das hängt jetzt ganz allein von den Arbeitgebern ab. Wir erwarten, dass sie von ihrem permanenten Nein endlich abrücken.“

Die Streiks in der ostdeutschen Stahlindustrie wurden derweil ausgesetzt. Dort hatten sich IG Metall und Arbeitgeber am Wochenende darauf verständigt, die 35-Stunden-Woche bis 2009 einzuführen. DPA