Fanmeile light

Zur Leichtathletik-WM soll es eine Fanmeile geben – aber ohne Public Viewing. Das Konzept wird gerade erarbeitet

Der Senat hat sich dazu durchgerungen, zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft im August 2009 auf der Straße des 17. Juni eine Fanmeile auszurichten – allerding ohne die Übertragung der Wettkämpfe auf Großleinwänden. Stattdessen soll es einen sogenannten „Ort der Begegnung und Kultur“ geben. Ein entsprechendes Konzept werde derzeit erarbeitet.

„Wir wollen, dass die Leute ins Stadion gehen“, heißt es zur Begründung aus der Innenverwaltung von Innen- und Sportsenator Ehrhart Körting (SPD). Anders als bei der Fußballweltmeisterschaft werde nicht damit gerechnet, dass es zu ähnlich großen Aufläufen kommen wird und Hunderttausende vor dem Brandenburger Tor jubeln werden. Schon die Übertragungszeiten würden dies gar nicht hergeben. Viele Leichtathletik-Wettkämpfe fänden tagsüber statt, erklärte Körtings Sprecher.

Klein geredet werden soll die Leichtathletik-WM aber nicht. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Wettkämpfe als „einen der Höhepunkte des nächsten Jahres“. Nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft sei die Leichtathletik-WM das drittgrößte Sportereignis der Welt.

Und: Ganz öde wird es auf der Fanmeile nicht zugehen. Der Senat möchte, dass sich der Start- und Zielpunkt der Langstreckenläufer und Geher-Wettbewerber am Brandenburger Tor befindet. Dies würde bedeuten, dass erstmals bei einer WM die Läufer nicht im Stadion über die Ziellinie rennen. Dies sei mit dem Internationalen Leichtathletik-Verband abgesprochen worden, heißt es aus der Innenverwaltung.

Der Sprecher betonte zugleich, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Dass ein Public Viewing nicht vorgesehen ist, sei nur der derzeitige Stand. Erfahrungsgemäß gewinne die Debatte erst wenige Monate vor dem Ereignis an Dynamik. FLEE

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