Tibeter an China ausgeliefert

PEKING dpa ■ Nepal hat ungeachtet von Protesten der UN-Flüchtlingsbehörde (UNHCR) 18 tibetische Flüchtlinge an China ausgeliefert. Aktivisten sahen darin gestern eine mögliche Wende in der bisherigen Duldung der Flüchtlinge durch den Himalaya-Staat, die über Nepal meist nach Indien weiterreisen. UNHCR-Mitarbeitern war zuvor der Zugang zu den Tibetern verweigert worden. Die UN-Flüchtlingsbehörde wertete die Abschiebung als Verstoß gegen internationales Recht. Chinesische Behördenvertreter hätten die 18 Flüchtlinge am Samstag über die Grenze nach Tibet gebracht, berichtete Alma David von der Organisation „Studenten für ein freies Tibet“, die in den USA ansässig ist. Nur drei Kinder, die unter zehn Jahre alt waren, seien der UN-Behörde übergeben worden. Die Tibeter hatten ein Flüchtlingslager in Nepal zu erreichen versucht. Sie saßen im Gefängnis, weil sie eine Geldstrafe wegen illegalen Grenzübertritts nicht bezahlen konnten. Jährlich versuchen etwa 2.000 Tibeter, in ein Flüchtlingslager nach Nepal zu gelangen.