Spur führt nach Marokko

Madrid vermutet Drahtzieher der Anschläge vom 11. März bei GICM. Acht Festnahmen bei Razzia um London

BERLIN dpa/afp ■ Die Anschläge mit 191 Toten in Madrid sind vermutlich von einer Terrororganisation aus Marokko verübt worden. Alles deute darauf hin, dass die Islamistische Gruppe Marokkanischer Kämpfer (GICM) hinter den Anschlägen vom 11. März auf vier Pendlerzüge stecke, teilte Spaniens Innenminister Angel Acebes gestern mit. Acebes bestätigte die Festnahme von drei weiteren Verdächtigen. Gegen 14 von insgesamt 23 Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen.

Offenbar haben die spanischen Ermittler zehn Bombenleger identifiziert. Sechs der Verdächtigen seien auf der Flucht, vier säßen in U-Haft, darunter Djamal Zougam, berichtete El Periodico gestern. Die Polizei sei ziemlich sicher, dass die sechs Flüchtige bereits außer Landes seien. Marokko habe gestern weitere Geheimdienstmitarbeiter entsandt, um die spanischen Ermittler über den mutmaßlichen Drahtzieher Abdelkarim Mejjati zu informieren.

Die britische Polizei hat in einer ihrer größten Antiterroraktionen acht muslimische Terrorverdächtige im Großraum London verhaftet. Wie Scotland Yard gestern berichtete, wurde dabei im Westen Londons auch eine halbe Tonne Ammoniumnitrat gefunden, das Hauptbestandteil vieler Sprengstoffe ist.

Auf den Philippinen sollen Terrorakte ähnlichen Ausmaßes wie in Madrid vereitelt worden sein. Bei Razzien seien 36 Kilo TNT sichergestellt und vier muslimische Extremisten verhaftet worden, teilte Präsidentin Gloria Arroyo mit. Die Bomben sollten in Zügen und Einkaufszentren von Manila gezündet werden.