Gerd, wir kommen!

Der Bremer DGB ruft dazu auf, sich an dem europäischen Aktionstag gegen Sozialabbau in Berlin zu beteiligen

Bremen taz ■ Für Arbeit und soziale Gerechtigkeit in Europa und gegen eine Umverteilung von unten nach oben soll am 3. April in zahlreichen europäischen Großstädten demonstriert werden. Für die Bremer organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine kostenlose Fahrt nach Berlin.

Neben den acht Gewerkschaften des DGB und dem Sozialverband Deutschland haben auch studentische und kirchliche Organisationen ihre Teilnahme angekündigt. „Wir sind nicht dabei, weil wir Politik machen wollen“, sagt Jürgen Seippel vom kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, „wir wollen die Politiker darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist.“ Die als „Agenda 2010“ berüchtigten Reformen des Sozialsystem gingen auf Kosten der sozial Schwachen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden. Die Studierenden beklagen die Bildungsreformen: „Bei der Einführung des Bachelor und Master ist der soziale Aspekt nicht bedacht worden“, kritisiert der Bremer AStA-Chef Tim Cordßen. Nur für wenige sei es finanziell drin, bis zum Master zu studieren. Es sei absehbar, dass ein Bachelor-Absolvent einen geringeren Verdienst haben werde.

Einen „breiten Zulauf der Bevölkerung aus allen Berufen und Parteien“, wollen die Gewerkschaftler ausgemacht haben. Die Bremer DGB-Vorsitzende und SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Helga Ziegert allerdings gibt sich als brave Parteisoldatin: „Es wird keine Demo gegen Rot-Grün werden sondern gegen die aktuelle Politik. Schließlich sind CDU und CSU noch schlimmer.“

amb

Am 23. März lädt der DGB zu einer Diskussionsveranstaltung mit Vertretern der beteiligten Gruppen und dem unvermeidlichen Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel ins Konsul-Hackfeld, Beginn: 18 Uhr. Abfahrt der Busse am 3. April, 6 Uhr: Bremen ZOB, Zeven, Vegesack ZOB. Anmeldung und Information: 33 57 60