Freigänger verhaftet

Polizei durchsuchte 14 Model-Wohnungen bei Razzia gegen Menschenhandel und illegale Prostitution

Bremen taz ■ Bremer Staatsanwaltschaft und Kripo haben gestern eine groß angelegte Razzia wegen des „Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Frauen“ durchgeführt. Ein 53-jähriger Mann, seine Lebensgefährtin und deren 24 Jahre alter Sohn stehen im Verdacht, Frauen aus Osteuropa in „Model-Wohnungen“ zur illegalen Ausübung der Prostitution untergebracht zu haben. Außerdem sollen sie von den Frauen erhebliche Geldbeträge kassiert haben.

Neben den Privatwohnungen der Beschuldigten hätten 200 Polizeibeamte insgesamt 14 „Model-Wohnungen“ durchsucht, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dabei seien „16 Frauen unterschiedlicher Nationalität bei der aktuellen Prostitutionsausübung festgestellt und vorläufig festgenommen“ worden. Der 53-Jährige verbüßt derzeit eigentlich eine Freiheitsstrafe im Bremer Knast – unter anderem wegen schweren Menschenhandels und Vergewaltigung. Weil jedoch seine Entlassung in Kürze angestanden wäre, befand er sich als „Freigänger“ im offenen Vollzug. jox