Trinkwasser gegen die Armut

BERLIN epd ■ Der Ausbau der Trinkwasserversorgung in armen Ländern muss sich nach Ansicht von Entwicklungsexperten auf städtische Slums und ländliche Gebiete konzentrieren. Anders sei das Millenniumsziel, die Zahl von 1,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser bis 2015 zu halbieren, nicht erreichbar, sagte der entwicklungspolitische Gutachter Fritz Brugger in Berlin. Brugger hat im Auftrag des Hilfswerks „Brot für die Welt“ eine Studie zum Wassersektor erstellt. Um das Millenniumsziel zu erreichen, brauche es mindestens zehn Milliarden US-Dollar im Jahr. Derzeit stellten die Geberländer aber nur drei Milliarden Dollar bereit und gäben etwa eine weitere Milliarde als Darlehen. Dabei gehe der Anteil an Hilfen für die Wasserversorgung in Afrika sogar leicht zurück. Der Studie zufolge werden drei Viertel des Geldes in Großprojekte zur Wasserversorgung investiert. Die Erfahrung zeige aber, dass auf dem Land und in Slums kleinere Projekte wesentlich effektiver seien, sagte Brugger.