baldin zum sammeln
: Lösung fürs Gubenko-Problem

Der Name lässt sich wenigstens fehlerfrei buchstabieren: Nach orthografischen Zumutungen wie dem Moskauer Sschsstsszuszsevw- oder wie auch immer -Museum belebt nun ein gewisser Nikolai Gubenko das Meldungsraunen um Verbleib oder Nichtverbleib – sprich: Rückgabe – der so genannten Baldin-Sammlung. Gubenko sei, befindet die zuverlässig um viertel Vier neueste Neuigkeiten vom im Exil befindlichen Bremer Kunst-Konvolut emittierende deutsche Presseagentur, ein „einflussreicher Kulturpolitiker“. Trotz seines guten Namens jedenfalls spielt der Duma-Abgeordnete die Rolle des Intriganten. Er soll es gewesen sein, der schließlich den russischen Generalstaatsanwalt angespitzt hat. Und laut russischer Botschaft geht auch der Widerstand des Parlaments gegen die vom Kulturminister beschlossene Rückgabe der im Krieg ausgelagerten 372 Grafiken und 2 Gemälde auf sein Konto. Zur Erinnerung: Die Kunstwerke hatte der Architekturhistoriker und Offizier Victor Baldin 1945 entdeckt und in konservierender Absicht in seine Heimat überführt. Wäre dieser finstere Gubenko also nicht, wäre das Baldin-Konvolut längst in Bremen. Wie sich nun dieses Problems entledigen? Falsch ist, dass Michaïl Schwydkoij angeregt hat, Gubenko auf einen einflussreichen Posten nach Tschetschenien zu beordern. Stattdessen hat er ihm gestern ein neues Gutachten versprochen. Mit der Expertise hoffe er, den Widerstand gegen eine Rückgabe des 1,3-Milliarden-Euro-Pakets zu überwinden. Nähere Angaben zum Gutachten wurden nicht gemacht. Aber der Korrespondent des evangelischen Pressedienstes hat bereits nachgeschaut: „Auf vielen der Zeichnungen“ prange noch „ein dicker violetter Stempel“ mit den Worten: „Kunsthalle Bremen“. BeS