baldin zum Sammeln
: Wohl verwahrt

So viel steht fest: Die so genannte Baldin-Sammlung ist noch nicht in Bremen eingetroffen. Und dem stündlich sich ändernden Nachrichtenstand der Presseagenturen und russischen Medien zufolge ist mit der ursprünglich für den 29. März vorgesehenen Rückkehr des im Zweiten Weltkrieg ausgelagerten Konvoluts von 372 Grafiken und zwei Gemälde in die Bremer Kunsthalle weder heute noch morgen zu rechnen. Denn zurzeit werden die Kunstwerke im Moskauer Architektur-Museum ausgestellt und anschließend, so die Nesawissimaja Gaseta (NG), wohl von der Justiz in Gewahrsam genommen, bis alle rechtlichen Fragen geklärt seien. Nicht also vor kommendem Jahr. Allerdings gilt die NG nicht als Vorzeigeblatt des Moskauer-Qualitätsjournalismus. Und außerdem könnte, so hofft man auf deutscher Seite, Bundesgerd Kanzler Schröder schon Mitte April alles richten, unter der Bedingung, dass er beim geplanten Treffen den Präsidenten und bekennenden Schöngeist Wladimir Putin nicht geschmacklos an den Tschetschenien-Konflikt erinnert.

Unterdessen hat Russlands Kulturminister Micahil Schwydkoi mit der Justiz in Moskau über den Verbleib der Kollektion verhandelt und – nachdem ihm das Parlament vor 14 Tagen jeglichen Rückgabewind aus den Segeln genommen hat – suggeriert, die Initiative zu ergreifen: „Wir sind uns völlig einig“, sagte er der deutschen Presseagentur nach seinem Meeting mit dem Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow, „dass eine Rückgabe nur gegen Entschädigung möglich ist.“ Wie diese aussehen soll, habe er jedoch nicht ausgeführt. bes