Frittenöl heizt Stadion

Test-Angebot der Stadtreinigung: Privathaushalte können gebrauchte Öle und Fette bei Recyclinghöfen abgeben

Das Angebot ist besonders für HSV-Fans verlockend: Ihr altes Frittenfett könnte bald den Stadionrasen ihres Lieblingsvereins heizen. Hintergrund ist eine neue Idee der Stadtreinigung. Sie bietet Privathaushalten versuchsweise an, ihr gebrauchtes Bratfett in den Recyclinghöfen Volksdorfer Weg 196 in Sasel und Kampweg 9 in Bergedorf abzugeben. Die Stadtreinigung versucht damit bei Privathaushalten etwas, was für Restaurants und Kantinen längst Gang und Gäbe ist. Der städtische Betrieb hofft, dass durch die Sammlung weniger Öl und Fett ins Abwasser gelangt.

Stattdessen soll das gebrauchte Bratfett in der Biogasanlage Stellinger Moor bei 38 Grad von Bakterien in Gas umgewandelt werden. Mit einem Methangehalt von rund 65 Prozent sei dieses sehr energiereich, teilt die Stadtreinigung mit.

Getrocknet und entschwefelt solle das Gas in einem Blockheizkraftwerk verbrannt und so in Wärme und Strom umgewandelt werden. Mit der erzeugten Energie ließen sich 2.500 Haushalte klimaneutral versorgen. Konkret erhält die benachbarte HSH Nordbank Arena Fernwärme aus dem Blockheizkraftwerk.

Die Problemstoffsammelstellen der beiden Recyclinghöfe nehmen bis zu zehn Liter Öle und Fette an. Die Gebinde sollten frei von Speiseresten und in Kunststoffgefäßen, möglichst originalverpackt, abgeliefert werden. Der Versuch ist auf ein halbes Jahr angelegt. KNÖ