Ölmilliarden in Angola geklaut

BERLIN taz ■ Im bitterarmen, kriegsverwüsteten Angola sind zwischen 1997 und 2002 über vier Milliarden Dollar staatliche Öleinnahmen spurlos verschwunden. Dies erklärt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einem gestern veröffentlichten Bericht und weist darauf hin, dass Angola in dieser Zeit einen der blutigsten Bürgerkriege der Welt erlebte. Angolas Regierung habe 1997–2002 17,8 Milliarden Dollar an Ölexporten verdient, aber 4,22 Milliarden davon – ein Zehntel der gesamten Wirtschaftsleistung – seien unauffindbar. Im gleichen Zeitraum beliefen sich sämtliche Sozialausgaben der Regierung, privater Hilfswerke und UN-Unterorganisationen in Angola auf 4,27 Milliarden Dollar. Bis heute haben große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung und die Hälfte aller Kinder hungert, kritisierte HRW. Es sei unannehmbar, dass Angolas Regierung Hilfe für die Bevölkerung fordere und zugleich keine Rechenschaft über den Verbleib von Milliardeneinnahmen ablege. D.J.